Wenn es in der Pfalz ein Weingut gibt, das Standards setzt, dann ist es Bürklin Wolf.
Seit mehr als 400 Jahren liegt das Weingut in den Händen der Familie Bürklin. Mit rund 85 Hektar Fläche gehört es damit zu den größten familiengeführten Weingütern in Deutschland. Schon in den 90er Jahren wurde die vierstufige Klassifikation aus dem Burgund übernommen und seitdem konsequent beibehalten. Die Weine teilen sich also ein in: Gutswein, Village (Ortswein), P.C. (Premier Cru) und G.C. (Grand Cru). Auch mit der längeren Reifezeit für große Weine war Bürklin-Wolf ein Vorreiter. Viele VDP-Weingüter ziehen nun nach, und bringen ihre besten Weine erst im zweiten Jahr nach der Ernte auf den Markt.
Die Grand Crus gehören seit Jahren zu den besten und lagerfähigsten Rieslingen in Deutschland. Der 1999er Pechstein G.C., den wir kürzlich genießen durften, war immer noch zu jung, um sein volles Potenzial zu entfalten. Leider sind die Weine auch begehrt und die Preise kennen seit Jahren nur eine Richtung.
Erfreulicherweise legt der Kellermeister Nicola Libelli verstärkt Fokus auf die Ortsweine und Premier Crus. Und der Gutsriesling zählt eh schon seit langem zu den besten seiner Klasse. Das bedeutet aber nicht, dass er der süffigste ist. Der „einfache“ Riesling ist vielmehr ein Wein, der viel Klasse hat und durchaus ein paar Jahre im Keller vergessen werden kann. Viel Frucht hat er eh nie, aber mit der Zeit kommen die mineralischen Noten noch besser zur Geltung.
Ein befreundeter Weinhändler in Frankfurt, selbst Pfälzer und ein Freund der Bürklin-Wolf-Weine fasst sie immer in einem Wort zusammen: Aristokratisch!
Die Weine
Riesling Gutswein 2020
Oha, der Gutsriesling hat wenig Frucht, dafür viel Struktur und mineralische Noten. Er ist insgesamt eher zurückhaltend und fein, mit einer (jahrgangstypischen) knackigen Säure. Kein Partywein, eher ein ruhiger Begleiter, der schnell vergessen wird, sobald andere laut werden.
Mehr Reife wird ihm gut tun. Ich empfehle ihn gerade über mehrere Tage oder Wochen! sic! zu trinken, da er sich mit der Zeit immer weiter öffnet und entwickelt.
12,50 €
(16,67 €/L)
Wachenheim Riesling 2020
Einer der Ortsweine des Weinguts. Die Lese begann in 2020 schon Ende August, nach einem Traumsommer. Man merkt, dass die Winzer mittlerweile besser mit Hitze und Trockenheit im Sommer klar kommen und sehr ausgewogene Weine erzeugen.
Im Ortswein sind hauptsächlich Weine aus den besten Lagen und Parzellen, die es nicht in die “Grand Crus“ geschafft haben.
Die Frucht hält sich wie immer zurück, die Mineralik ist ausgeprägter und leichte reduktive Noten kommen mit dazu. Der Village zeigt direkt eine andere Klasse als der Gutswein.
18,50 €
(24,67 €/L)
Wachenheim Riesling „R“ 2017
Das R steht für “Reserve“. Die Weine bleiben zwei Jahre länger auf der Feinhefe im Fass. Die längere Reife bewirkt eine andere Entwicklung des Weins. Die Aromen werden komplexer und es entwickelt sich tatsächlich etwas mehr Frucht. Weiße und gelbe Früchte wie Pfirsich, Melone und Apfel, gepaart mit leichten Brioche-Noten und eine animierenden Säure und schönen Mineralik. Durch die Lange Reife im Fass ist der R schon viel zugänglicher als die 2020er.
23,00 €
(30,67 €/L)
Premier Cru und Grand Cru
Zu den weiteren Weinen konnte ich leider noch keine eigenen Notizen machen.
Wein | Jahrgang | Preis | Preis/L |
Wachenheimer Gerümpel P .C. Riesling | 2020 | 33,00 € | 44,00 € |
Ruppertsberger Hoheburg P .C. Riesling | 2016 | 33,00 € | 44,00 € |
Gaisböhl G.C. Riesling -Monopol- | 2019 | 55,00 € | 73,33 € |
Gaisböhl G.C. Riesling -Monopol- | 2017 | 55,00 € | 73,33 € |
Reiterpfad G.C. Riesling | 2019 | 70,00 € | 93,33 € |
Reiterpfad G.C. Riesling | 2016 | 70,00 € | 93,33 € |